Induration penis plastica (IPP)
oder Peyronie-Krankheit

Was ist das?

Die Induratio Penis plastica, kurz IPP genannt, ist eine entzündliche, bindegewebige Erkrankung des Penisschwellkörpers (Corpus cavernosum). Ausgangspunkt ist die derbe, sehnige Hülle des Schwellkörpers. Bei der IPP handelt es sich um eine nichtbakterielle Entzündung unklarer Ursache. In der akuten Phase der Erkrankung kommt es zu Missempfindungen oder Schmerzen in dem betroffenen Bereich. Die Schwellkörperhülle verdickt sich, im weiteren Verlauf können größere Bereiche des Penis betroffen sein. Der Mann fühlt diese Veränderung als bohnen- bis haselnussgroße, leicht druckschmerzhafte Verhärtung in seinem Penisschwellkörper. Die IPP kann in allen Bereichen des Penis vorkommen, in der Basis wie auch eichelnah. Der Schwellkörper, welcher die Harnröhre umgibt (Corpus spongiosum), ist grundsätzlich nicht betroffen. Nach einer akuten, entzündlichen Phase folgt eine chronische Konsolidierung im befallenen Gewebe. 

Einer Narbenbildung gleich baut der Körper Bindegewebe auf innerhalb der IPP, der befallene Bereich verhärtet sich zunehmend. Als Folge dieser Vorgänge kann sich der Penis verkürzen und/oder es kommt zu einer teils erheblichen Abknickung des Penis bei Erektion. Diese Vorgänge erstrecken sich zumeist über einige Wochen bis Monate. Abschließend kommt der Entzündungsprozess zur Ruhe und heilt mit Defekt aus. Ab diesem Zeitpunkt kommt es zu keinen Veränderungen mehr, ein erneutes, späteres Aufflammen der IPP wird nicht beobachtet. Betroffen sind Männer zumeist im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Die eigentliche Ursache der Erkrankung ist unklar, kleine, vorangegangene Verletzungen des Penis, so genannte Mikrotraumen, könnten eine Rolle in der Entstehung spielen. Die IPP tritt überdurchschnittlich häufig bei Rauchern auf. Die IPP ist keine Krebserkrankung.

Diagnose

Die Diagnosefindung resultiert ganz überwiegend aus der Krankheitsgeschichte des Patienten und aus dem Tastbefund. Mit einer Ultraschalluntersuchung lassen sich Verkalkungen in der IPP nachweisen. Die Diagnose einer IPP ist klinisch sicher zu stellen. Die Entnahme einer Gewebeprobe für die feingewebliche Untersuchung ist so gut wie nie notwendig. 

Therapie

Die konservative Therapie der IPP ist schwierig. Zahlreiche Therapiestrategien wurden in den letzten Jahrzehnten ausprobiert, um den natürlichen Verlauf der Erkrankung günstig zu beeinflussen. Besonders der medikamentöse Ansatz mit einem calciumhaltigen Wirkstoff (Potaba) und die Gabe von Vitamin E gelten dabei als therapeutisch nutzbringend. Wir wenden sie in der akuten Phase der Erkrankung an. 

Liegen starke Folgen der IPP vor, ist an einen chirurgischen Eingriff zu denken. Hierbei sollte die IPP mindesten sechs Monate ohne Veränderungen sein. Eine Operation empfehlen wir Männern, deren Sexualleben aufgrund der IPP und/oder einer Penisverkrümmung eingeschränkt ist. Die Operationen verlangen eine große Expertise und sind wenigen urologischen Zentren in Deutschland vorbehalten. Dazu arbeiten wir eng mit zwei operativen Zentren in Hamburg und in der näheren Umgebung zusammen, die einen großen Erfahrungsschatz in der operativen Therapie der IPP haben.