Männliche Sterilisation (Vasektomie/Vasoresektion)


Was ist das?

Die Sterilisation des Mannes ist die sicherste Art der Empfängnisverhütung. Dieser Eingriff wird auch als „Vasektomie” oder als „Vasoresektion” beidseits bezeichnet. Durch das Heraustrennen eines Teiles der Samenleiter und das anschließende Unterbinden der Samenleiterstümpfe wird mit einem Höchstmaß an Sicherheit die gewünschte Sterilität des Mannes erreicht.

Verglichen mit der Sterilisation der Frau bietet die männliche Sterilisation gleich mehrere Vorteile:

  • Die Vasoresektion ist in Lokalanästhesie durchführbar, weil die Samenleiter außerhalb der Bauchhöhle liegen
  • Spätfolgen wie Darmverklebungen nicht möglich
  • Risiken und Komplikationen sind geringer als das Unterbinden der weiblichen Eileiter
  • Hohe Sicherheit der gewünschten Unfruchtbarkeit: Pearl Index 0,10-0,15

Aufklärung

Aufgrund unserer fundierten operativen Erfahrungen und erprobten Techniken, bieten wir unseren Patienten auch in diesem Spezialgebiet ein Höchstmaß an medizinischer Kompetenz und Sicherheit. 

Vor einer Entscheidung, sich sterilisieren zu lassen, steht die ausführliche Information. Vor- und Nachteile einer definitiven Sterilität sind abzuwägen. Hierzu dienen Gespräche mit der Partnerin, mit Freunden oder auch mit offiziellen Institutionen wie „Pro Familia”. Bitte betrachten Sie die Sterilisation als eine endgültige, nicht umkehrbare Kontrazeption (Verhütung). Ein „Zurück” sollte es nicht geben. Es sollte unbedingt Klarheit darüber bestehen, dass kein weiterer Kinderwunsch besteht!

Risiken: Die Risiken dieses Eingriffes sind minimal, daher ist dieser gut für die ambulante Durchführung geeignet. Die Wahrscheinlichkeit einer relevanten Nachblutung oder einer Infektion liegt bei unter einem Prozent. Eine Nachoperation ist extrem unwahrscheinlich. Selten haben Männer länger als 5–7 Tage Schmerzen im Bereich des Hodensackes. Es gibt Einzelfallbeschreibungen eines kompletten Hodenverlustes nach Sterilisation, im eigenen Patientengut (>2000) ist dies noch nicht aufgetreten.

Trotz korrekter Durchführung der Operation kann mit einer minimalen Wahrscheinlichkeit eine ungewollte Schwangerschaft auftreten. Das Risiko einer spontanen, wohl zumeist infektbedingten Rekanalisierung eines Samenleiters liegt bei 0,1–0,3%, das Risiko einer Schwangerschaft noch darunter. Im eigenen Patientengut ist dieser Fall nicht aufgetreten. Damit ist diese Art der Empfängnisverhütung sicherer als jede andere. Wir übernehmen die rechtliche Verantwortung für eine korrekt und sachgerecht durchgeführte Operation. Eine 100%ige Sterilität können wir aus rechtlichen Gründen nicht garantieren.


Sterilisationsbehandlung beim Mann

Wir bieten unseren Patienten die Vasoresektion als einen schmerzfreien, ambulanten Eingriff in Lokalanästhesie an. Die kleine Operation führen wir direkt in unserem praxiseigenen ambulanten OP-Raum durch.

Zur Vorbereitung des Eingriffs führen wir verschiedene Voruntersuchungen durch. Diese umfassen normalerweise eine körperliche Untersuchung, eine Urinanalyse und Erhebung bestimmter Blutwerte. Manchmal ist auch ein Spermiogramm gewünscht. Darüber hinaus erläutern wir unseren Patienten detailliert den Ablauf des Eingriffes und führen eine sogenannte Pre-Medikations besprechung durch, in der wir mögliche Allergien oder medikamentös bedingte Kontraindikationen abfragen. Sie erhalten von uns auch eine Einverständniserklärung, die uns am Operationstag unterschrieben in der Praxis aushändigt werden muss. Erst die Unterschrift des Patienten legitimiert uns, den Eingriff durchzuführen.

Am Operationstag selber sollten sich Patienten ca. 15 Minuten vor dem Eingriff in unserer Praxis einfinden. Nach dem Eingriff bekommen sie lediglich einen kleinen Druckverband und können sich wieder anziehen. Die durchschnittliche Operationsdauer beträgt 30–35 Minuten. Patienten können die Praxis nach etwa 10 Minuten bereits wieder verlassen. Der geschätzte Gesamtzeitbedarf liegt bei 60–90 Minuten.

Die Nachbehandlung gestaltet sich für unsere Patienten in den meisten Fällen völlig problemlos.

Sollten trotzdem Probleme, Ängste oder Sorgen auftreten, stehen wir ihnen jederzeit persönlich oder telefonisch zur Seite. Bis zum gewünschten, kompletten Verzicht von Verhütungsmitteln müssen sich unsere Patienten allerdings noch ein paar Wochen gedulden. Erst nach mehrmaligen Untersuchungen ihrer Ejakulatproben, die als frei von Samenzellen befunden werden müssen, kann dann endlich auf jede andere Art der Empfängnisverhütung verzichtet werden.


Häufig gestellte Fragen:

Werde ich Schmerzen haben?

Das Lokalanästhetikum betäubt für ca. 2 Stunden. Leichte bis mäßige Schmerzen im Operationsbereich können am ersten Abend gelegentlich auftreten. Daher sollten Sie ein leichtes Schmerzmittel (z.B. Paracetamol 500 mg) im Haus haben.

Wird bei diesem Eingriff eine Kastration durchgeführt?

Nein, wir lassen das Hodengewebe unangetastet. Libido und Potenz bleiben unverändert erhalten. Davon unabhängig können sich in seltenen Fällen psychische Probleme durch den Eingriff einstellen. Davor hilft unter anderem eine gute, umfassende Aufklärung.

Habe ich noch einen Erguss?

Ja. 90% des Ejakulates besteht aus Flüssigkeit, welche durch die Samenblasen und die Prostata gebildet werden. Dieses besteht weiter, Aussehen und Geruch des Ejakulates ändern sich nicht merklich.

Was passiert mit den weiter produzierten Samenzellen?

Die Hoden produzieren weiter Samenzellen. Diese gelangen in den Nebenhoden, sterben hier ab und werden vom Körper resorbiert.

Kann dieser Eingriff rückgängig gemacht werden?   

Ja, er kann. Eigentlich sollten Sie noch nicht einmal daran denken. Aber das Leben ist bekanntlich bunt und Lebenssituationen können sich komplett ändern. In einem aufwendigen, unter dem Mikroskop durchzuführenden Verfahren können die Samenleiter wieder mikrochirurgisch und mehrschichtig verbunden werden. Die Chance auf eine Wiederherstellung des Samenflusses liegt bei 80–90%. Die Chance einer Schwangerschaft liegt je nach Zeitdauer nach Sterilisation und Lebensalter bei 30–60%.