Beckenboden- und Blasensenkung

Was ist das?

Wir sind durch unseren aufrechten Gang im Laufe des Lebens besonderen Belastungen ausgesetzt. Das Gewicht unserer inneren Organe lastet im Bereich des Beckens komplett auf der Beckenbodenmuskulatur. Durch diese Belastungen kann mit der Zeit eine Ausdehnung und somit Absenkung des Beckenbodens resultieren. Dieses Problem tritt fast ausschließlich bei Frauen auf, da beim Mann die Prostata den muskulären Beckenboden stützt und fixiert. Zudem sind Frauen durch Schwangerschaft und Geburt besonders hohen Belastungen ausgesetzt. 

Als zusätzliche Risikofaktoren einer weiblichen Beckenbodensenkung gelten Übergewicht, Lungenerkrankungen (Husten), vormalige Operationen im kleinen Becken sowie der Östrogenmangel nach den Wechseljahren. Eine Beckenbodensenkung kann unter anderem auch zu Funktionsstörungen der Harnblase, des Mastdarms oder auch zu Störungen der Sexualität führen.

Diagnostik

Eine ausführliche systematische Patientenbefragung ist auch hier besonders wichtig. Unsere Patientinnen können meist sehr eindrücklich das Beschwerdebild beschreiben. Das Führen eines Miktionstagesprofiles kann hilfreich sein. Die Untersuchungen bestehen aus einer klinischen uro-gynäkologischen Untersuchung, einer Urinanalyse, einer Ultraschalluntersuchung der Harnblase, ggf. einer Harnblasenspiegelung und weiterführenden neuro-urologischen Untersuchungen. Wichtig ist, die Beckenbodensenkung genau zu beschreiben und zu kategorisieren. Die genaue Einschätzung dieser Veränderungen ist extrem wichtig, um das weitere Vorgehen zu planen. Hiernach richtet sich dann die zu empfehlende Therapie.

Therapie

Leichtere Beckenbodensenkungen können meistens konservativ therapiert werden. Hierzu gehört in erster Linie ein gezieltes, regelmäßiges Beckenbodentraining mit Biofeedback. Damit kann nicht nur der „Ruhetonus” des Beckenbodens verbessert werden. Auch das reflexive Anspannen des Beckenbodens unter Bauchdruck (Husten, Niesen) verbessert sich. Weiter gehören ggf. eine Gewichtsreduzierung, eine Stuhlgangregulierung sowie ggf. eine Östrogenisierung der Scheide mit zur Therapie. Im Ausnahmefall kann der betroffenen Patientin mit der Einlage eines angepassten Pessars geholfen werden. Hierbei stützt der Fremdkörper in der Scheide den Beckenboden. 

Sollte ein operativer Eingriff notwendig sein, können unsere Patientinnen auf unsere Erfahrung vertrauen. Wir arbeiten hierzu mit einem spezialisierten Beckenbodenzentrum zusammen.