Die Prostata ist eine ungefähr kastaniengroße Drüse. Sie befindet sich dicht an der Harnblase und umschließt die Harnröhre. Die Prostata produziert vor allem die Flüssigkeit für den Samenerguss. Beschwerden aufgrund einer Prostataentzündung sind sehr häufig. Bei Männern unter 50 Jahren ist die chronische Prostataentzündung die häufigste urologische Diagnose, 5% aller Männer zwischen 20 und 50 Lebensjahren haben eine Prostataentzündung. Das chronische pelvine Schmerzsyndrom (CPPS) wird als eine Unterkategorie der Prostataentzündung angesehen. Die Ursachen einer Prostataentzündung bzw. eines CPPS sind häufig multifaktoriell. Oft handelt es sich um eine Entzündung durch Bakterien oder anatomische Veränderungen im Bereich der Prostata. Jedoch spielen muskuläre Verspannungen und Stress als Ursache ebenfalls eine große Rolle.
Ein international erforschter Fragebogen des National Institute of Health spiegelt das Beschwerdebild wider. Dabei werden Schmerzen beim Urinieren oder der Ejakulation beurteilt, der Harndrang und das Restharngefühl sowie der Einfluss auf die Lebensqualität erfragt. Bei der weiteren Diagnostik ist vor allem der Bakteriennachweis im Urin und/oder Sperma wichtig. Auch eine Ultraschalluntersuchung der Prostata ist notwendig. Manchmal müssen wir zusätzlich noch Blasendruckmessungen, bestimmte Blutuntersuchungen oder eine Blasenspiegelung durchführen.
Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen sind auch die Therapieansätze unterschiedlich und erfolgen individuell aufgrund der erhobenen Befunde. Bei bakteriellen Auslösern werden Antibiotika eingesetzt. Sollte es sich um eine Entzündung ohne Bakteriennachweis handeln, werden unterschiedliche Therapiemöglichkeiten ausgetestet. Neben verschiedenen Medikamenten wie pflanzlichen Präparaten, Schmerz- und Krampflösern und Alpha-Blockern können auch Injektionstherapien, physikalische Therapien, Akupunktur und Stresstherapien eine Beschwerdelinderung herbeiführen.