Ein erschwertes Wasserlassen liegt vor, wenn der Patient einen schwachen Harnstrahl, einen verzögerter Beginn, ein Pressen oder ein Nachträufeln bemerkt. Häufig berichten die Patienten auch von dem Gefühl, dass die Harnblase nicht vollständig entleert wird.
Die häufigste Ursache bei Männern ist die gutartige Prostatavergrößerung. Die Beschwerden können anhand des IPSS-Fragebogens [Link!] quantifiziert werden. Die diagnostische Herausforderung besteht in der Erkennung von seltenen Ursachen wie z.B. einer Blasensenkung bei Frauen, einer Harnröhrenverengung oder nervlich bedingten Ursachen wie einer schlaffen Harnblase. Häufig lässt sich eine einfache Erklärung für das abgeschwächte Wasserlassen finden.
Bei unklaren Befunden können Spezialuntersuchungen wie eine Blasendruckmessung notwendig werden. Auch wenn ein erschwertes Wasserlassen den Patienten nur leicht oder sogar gar nicht in seiner Lebensqualität einschränkt, sollte man es nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Durch eine unvollständig entleerte Harnblase siedeln sich häufig Bakterien in der Blase an, die schwerwiegenden Entzündungen führen oder eine Blasensteinbildung begünstigen können. Auch das gehäufte Auftreten von Harnblasentumoren durch Resturin wird immer wieder diskutiert. Deshalb ist eine verlässliche Diagnose der Ursachen dieses Symptoms zum Zweck einer eventuell notwendige Therapie unerlässlich.